Montag morgen ging es mit dem Rucksack am Rücken und der Kreditkarte wieder im Gepäck auf die Halbinsel Nicoya. Genauer gesagt nach Montezuma, einem gemütlichen Surfer Ort.
Bereits die erste Nacht im Hostel war ein Erlebnis für sich. Kurz nachdem jemand mit der Taschenlampe in unser Zimmer leuchtete, begann die Frau im Zimmer nebenan lautstark zu schreien...Wir waren uns sicher, es war ein Überfall. Als die Frauenstimme nicht mehr zu hören war, kamen uns (überwiegend Carina) Mordgedanken in den Kopf! Jetzt bekamen wir es mit der Angst zu tun. Der Fall wurde nie gelöst, da am nächsten Morgen das Zimmer leer war.
Da an der Pazifikküste gerade Wal Zeit ist, war schnell klar das wir eine Bootstour machen müssen. Wir entschieden uns für die Tortuga Snorkeling Tour. Zuerst sprangen die Delfine neben unseren Boot aus dem Meer. Danach ging es weiter zur Insel Tortuga, bei der wir an einem nahe liegenden Felsen Schnorcheln konnten. Nach dem Schnorcheln ging es auf die Insel Tortuga selbst, wo ein leckeres Mittagessen auf uns wartete. Es gab frisch gefangenen Fisch mit Reis, Knoblauchbaguette und frischem Obst. Den Fisch holten wir übrigens bei der Hinfahrt direkt vom Meer von einem Fischerboot. Dazu ein zwei kühle Bier. Im Anschluss konnten wir unsere vollgeschlagenen Bäuche an einem schönen Strand in der Sonne bruzeln lassen.
Nach zwei Stunden ging es nochmal eine Runde Schnorcheln, allerdings war das Wasser nicht das klarste und außer ein paar bunte Fische haben wir auch nichts gesehen. Am Nachmittag ging es zurück nach Montezuma. Da der Wellengang stärker war, mussten wir unsere Taschen in einen Müllsack packen und los ging die Fahrt. Soll mal noch einmal jemand sagen Turbulenzen im Flieger sind schlimm. Mittlerweile haben wir vor dem Boot- und Busfahren mehr Angst. Uns hat es von links nach rechts geschleudert, sodass uns wirklich jedes Körperteil weh tat. Kurz vor Montezuma haben wir dann endlich einen Wal gesehen. Kurz danach haben wir nochmal eine Mama mit ihrem Baby beobachten können. Für ein Foto hat es leider nicht gereicht, da die Wale nicht so hochsprangen wie wir dachten. Fazit des Tages: Für 40 Dollar hatten wir ein sehr leckeres Mittagessen mit kurzem Dolphin und Walewatching und nicht so atemberaubenden Snorkeling.
Am nächsten Tag machten wir uns zu Fuß auf dem Weg zu dem 30 Minuten entfernten Wasserfall in Montezuma. Wir gingen eigentlich davon aus, das zu dem Wasserfall ein gemütlicher Wanderweg hin geht, bei dem man vielleicht mal über ein paar Steine im Fluss hopsen muss. Weit gefehlt. Am Ende taten uns neben den Arschbacken von der Vortagesbootstour auch noch die restlichen Knochen weh. Zuerst dachten wir, wir haben uns verlaufen, weil wir nach der Hauptstraße (hier eine Hügelpiste aus Schotter) anfangs noch auf einen Feldweg in den Dschungel gingen. Doch dieser endete dann plötzlich am Ufer und wir wussten nicht mehr weiter. Einem holländisches Pärchen war es dann zu schwierig und drehte um. Den 10 Meter breiten Fluss müssen wir anscheinend überqueren. Jedoch ragten nur vereinzelnd Steine aus dem Wasser. Wie tief dort der Fluss ist, wussten wir auch nicht. Das Überqueren wurde zur Mutprobe. Gleichgewichtssinn und Geschick waren gefragt. Nach der Flussüberquerung ging es zu einem Klettersteig ohne Sicherung. Zum Glück hatten wir uns vorher entschieden unsere Wanderstiefel anzuziehen denn sonst wären wir aufgeschmissen gewesen. Endlich am Ziel angekommen erwartete uns ein 25 Meter hoher Wasserfall. Schon faszinierend... Leider mündete der Wasserfall in eine Dreckbrühe. Annika war so mutig und wagte einen Spung in das braune Wasser. Um uns den Wasserfall mal von oben anzusehen, mussten wir einige hundert Stufen bewältigen. Oben angekommen war es anders als erwartet. Leider konnten wir nicht gleich von oben an die Kante des Wasserfalls. Ein kleinerer Wasserfall war davor. Von dem aus hätten wir erst runterspringen müssen um an die Spitze des großen Wasserfalls zu kommen. Da hatten wir dann doch ein wenig Schiss. Deshalb machten wir uns wieder auf den Rückweg. Beim Abstieg hat es dann Hörb erwischt. Er rutschte ab und fiel aus zwei drei Meter Höhe in den Fluss. Zum Glück war an dieser Stelle der Fluss tief genug. Hörb tauchte nur kurz ab. Patschnass und total KO kamen wir am Nachmittag wieder am Hostel an.
An den Strände um Montezuma herum sind sehr viele Felsen. Teilweise sind große Felsenplatten direkt am Wasser. Auf den Felsenplatten waren einige Kuhlen in denen sich das Wasser staute. Es waren richtige Swimming Pools.
Montezuma hat auch eine Schildkröten-Farm direkt am Strand. Wir hatten Glück und konnten beobachten wie dort die geschlüpften Schildkröten ausgegraben wurden und sich die kleinen Babys vom Strand auf dem Weg ins Meer machten.
Reisetipps:
Von San Jose gibt es ein oder zwei Direktbusse nach Montezuma. Busplan Costa Rica
Das bequeme daran ist, der Bus fährt mit rüber auf die Halbinsel Nicoya und man muss nicht sein Gepäck aus dem Bus tun. Umsteigen mussten wir aber trotzdem komischerweise in Cobano. Ansonsten kann man einfach nach Puntarenas fahren und dort die Fähre nach Paquera nehmen. Von Paquera aus fahren regelmäßig Busse nach Montezuma.
Für das kleine Stück von Montezuma nach Samara brauchten wir fast einen ganzen Tag. Es ginge zwar schneller per Boot oder per Taxi, ist aber ziemlich teuer. Wir sind wieder zurück bis nach Puntarenas und dort nahmen wir dann ein Taxi zur Panamericano (sind ca. 7 Km). Aber Vorsicht, der Direktbus nach Samara dreht in Puntarenas eine Schleife. Der Bus fährt also irgendwo runter von der Panamericano und irgendwo wieder drauf. Wir haben uns durchgefragt, bis wir in einem Bus nach Liberia drin waren und der Busfahrer dann den anderen Busfahrer anrief um rauszufinden, wo er uns auf der Panamericano wieder raus werfen kann. Zum Glück hat alles geklappt. Jedoch hat uns der Busfahrer für die Fahrt von Puntarenas nach Samara 5000 Colones abgenommen.
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