Dienstag, 21. Oktober 2014

Nicaragua - San Juan del Sur (10.10. - 14.10.2014)

Am Freitag morgen ging es weiter nach San Juan del Sur in Nicaragua. An der Grenze hat es sich ziemlich lange hingezogen und wir mussten uns an drei verschiedenen Schaltern ausweisen. Schalter ist vielleicht übertrieben. Teilweise saßen zwei Grenzpolizisten in zwei Plastikstühlen unter einem Pavillon. Anschließend ging es zu Fuß über die Grenze. Gemeinsam mit einem italienischen Paar nahmen wir den Bus nach Rivas. In Rivas angekommen hat uns erst mal der Schlag getroffen, denn die Busstation befindet sich inmitten eines riesigen hektischen Marktes. Völlig überladen ging es dann mit dem sogenannten "Chickenbus" nach San Juan. 


Wir saßen zu viert im Zweier-Sitz und hatten absolut keinen Platz, das Gepäck war eingequetscht im hinteren Bereich des Busses bzw. auf dem Dach. Es hatte gefühlte 40 Grad in dem Bus. So viele Menschen auf engstem Raum haben wir noch nicht gesehen.



In San Juan angekommen machten wir uns auf die Hostelsuche. Natürlich hat es zum regnen angefangen und wir hatten keinen Bock mehr den Rucksack zu schleppen. Nach der dritten Hostelbesichtigung war uns dann alles zu blöd. Dank drei Jungs haben wir dann doch noch ein sehr cooles Hostel gefunden. Für 10 Dollar die Nacht inklusive Frühstück und eigenem Bad. Am nächsten Tag fuhren Carina und Annika mit ein paar Leuten aus dem Hostel an einen 10 km entfernten Strand. Hörb hatte leicht Fieber. Die Fahrt entpuppte sich zur Offroad Jeep-Safari  Der Strand war anfangs ganz cool, sehr viele Surfer. Doch nach einer Stunde nahm uns die Flut die Liegefläche und wir mussten gezwungenermaßen auf einen unbequemen Barhocker ausweichen. Dort saßen wir dann den Rest des Nachmittags und haben die Surfer beobachtet. Abends haben wir im coolsten Laden der Stadt „Taco Stop“ einen leckeren Burrito für umgerechnet 2 Euro gegessen. Der Laden wurde die darauffolgenden Abende zu unserem Stammlokal. 



Am nächsten Tag hieß es dann zum „Sunday Funday“. Dieses Event muss man miterleben, wenn man in San Juan ist. Es wird an drei verschiedenen Pools gefeiert. Es ist wie eine Kneipentour (Pub Crawl). Nur eben mit Pools (Pool Crawl). Der Preis ist allerdings überteuert, denn das Ticket kostete 30 Dollar inklusive einem Shirt und dem Transfer zu den unterschiedlichen Locations. Doch es war ein sehr guter Anlass um in den 22. Geburtstag von Annika reinzufeiern. Rein in unser lässiges Shirt und los ging es um 2 Uhr nachmittag in die erste Location. Mit einem Shuttle wurden wir dort hin gebracht. Die Aussicht aus dem „Infinity“ Pool war gigantisch, denn man konnte über die Stadt bis zum Meer schauen. Sehr coole Musik und ziemlich verrückte Leute feierten die Party. Wir tanzten ununterbrochen und genossen die Feierei mit den verrückten Leuten. Nach drei Stunden ging es weiter in die nächste Location. Dort feierten wir bis abends um 8. Nach 6 Stunden kamen wir zurück in die Stadt und mussten erst mal was Essen. Natürlich landeten wir wieder im Stammlokal. Der Burrito durfte mal wieder dran glauben. Danach akklimatisierten wir uns kurz im Hostel. Bevor es in die dritte Location ging. Wir holten uns noch ein Bier im Supermarkt und machten uns dann auf den Weg. Zum Glück war diese Location zu Fuß gut erreichbar. Nach einer halben Stunde gingen wir wieder zurück auf einen Absacker in unser Stammlokal. Dort lernten wir ziemlich lässige Australier kennen, mit denen wir ein sehr amüsantes Gespräch führten. Hörb versuchte zu erklären, wie wir in Bayern eine Kirwa feiern. Die Erklärung: Ein kleines Oktoberfest im Namen der Kirche. Das Gespräch nahm einen sehr lustigen Verlauf. Danach ging es mit den Australiern zurück in eine Bar. Dort tranken wir dann Tequila auf Annika´s Geburtstag. Da wir seit Nachmittag feierten waren wir um halb zwei ziemlich kaputt und machten uns auf den Weg ins Hostel. Den Tag danach ließen wir entspannt angehen. Wir gingen Nachmittag mit einem Deutschen, den wir auf der Party kennengelernt hatten, Eisessen und Abends Gyros essen. 



Kurz bevor wir schlafen wollten, meinte Annika, warum Hörb so stark am Bett rüttelt. Ihm wurde als Einziger sofort bewusst, dass es nur ein Erdbeben sein kann. Wir machten uns auf den Weg nach draußen. Der Hostelbesitzer meinte, es gibt keinen Grund zur Aufregung. Wir dachten uns natürlich nichts dabei und gingen zurück ins Zimmer. Nach ca. 20 Minuten dann der Schock. Die Sirenen in der Stadt gingen los. „EMERGENCIA!!“ Carina und Annika wussten sofort, das es ein Ernstfall ist. Denn es konnte nur eine Tsunamiwarnung sein. Wir blieben fast ruhig und verließen sofort das Zimmer. Natürlich brach bei dem Ein oder Anderen Panik aus. Da es für Carina und Annika bereits die zweite Tsunamiwarnung war, versuchten wir Hörb zu beruhigen. Wir befolgten die Anweisungen der Einheimischen und brachten uns auf dem Berg in Sicherheit. Dort verbrachten wir die nächsten drei Stunden. Wir haben erfahren, dass in El Salvador ein Erdbeben mit einer Stärke von 7,4 war und in zehn Ländern zu spüren war. Glücklicherweise kamen wir mit dem Schrecken davon, denn es kam kein Tsunami. 



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Tipps:
Das Hostel Casa del Oro ist super. Von der Bar auf der Dachterrasse hat man einen schönen Ausblick und das abwechslungsreiche Frühstück ist überragend.
Der Funday Sunday ist zwar teuer, aber ein MUSS in San Juan.
Gegessen haben wir überwiegend beim Taco-Stop. Echt lecker.
Der kürzeste Weg von der Grenze nach San Juan del Sur ist über La Virgen. Einfach dort an der Kreuzung aussteigen und auf den nächsten Bus nach San Juan warten. Wir haben den Fehler gemacht, über Rivas zu fahren. Hat eine Stunde länger gedauert.

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