Sonntag, 1. März 2015

Vietnam - Ho Chi Minh City (5.2. - 10.2. & 18.2. - 21.2.2015)

Um nach Vietnam zu kommen flogen wir erst mal von der Insel Langkawi mit einer Propeller Maschine von Fire Fly nach Kuala Lumpur. Für uns alle war der Flug mit einer Propeller Maschine Neuland. Bereits beim Start wackelte die komplette Maschine. In der Luft wurde es etwas ruhiger. Wir sahen aus dem Fenster und uns kam es uns vor, als wie wenn man stehen bleibt. Wir flogen so ganz langsam durch die Wolken. Manchmal sah es so aus als würden wir mit dem Zug durch eine schneebedeckte Landschaft fahren. Der Landeanflug war das Schlimmste. Die Maschine wackelte und flog so arge Kurven, dass man dachte, wir machen gleich eine Rolle. Trotzdem war es insgesamt besser als Bus fahren. Außerdem kostete uns der Flug nur 22 €.


Dafür war der Weiterflug mit Vietnam Airlines Top. Super Essen, leckerer Wein, warme Decken - so lässt es sich angenehm fliegen. In Ho Chi Minh (Die Stadt hieß vor 1975 Saigon) angekommen, bangten wir erst mal ob alles mit unseren Visa-on-Arrival klappt. Wir mussten das Einladungsschreiben herzeigen und 45 $ bezahlen. 10 Minuten später hatten wir das Visum. Als wir den Flughafen verließen, fühlten wir uns wie Popstar. Eine Menge von Leuten empfing uns vor dem Flughafen. Weshalb da soviel Leute waren, konnten wir nicht raus finden. 

Weiter ging es mit den Taxi in das von den Backpackern beliebte District 1. Dann hieß es mal wieder Hostel suchen. Wir bekamen eine Absage nach der anderen und es war eh schon 11 Uhr nachts. Nach 2 Stunden Suchen, haben wir was gefunden was für eine Nacht ok war. Am nächsten Tag haben wir dann zum Glück was Neues gefunden. Das Hostel Koniko, dass sich mitten an der belebten Bui Vien Strasse befindet. 



Einer der vietnamesischen Mitarbeiter spricht sogar deutsch. Er war nämlich vor 25 Jahren mehrere Jahre in einem Automobilwerk (IFA) in Sachsen. Er und seine Kolleginnen haben sich sehr rührend um uns gekümmert.
Saigon ist schwierig zu beschreiben. Saigon muss man einfach erleben. Am Besten in einem Cafe oder Pub. Dort einen Eiskaffee oder ein Bierchen bestellen und einfach nur das Geschehen auf der Strasse beobachten. Es ist laut. Ständig hupen die Rollerfahrer. Und die Roller stehen überall. Autos gibt es nur wenige. Die meisten die rum fahren sind Taxis. Es braucht auch niemand ein Auto, denn es wird einfach alles auf dem Roller transportiert. Egal ob Möbel, 2 m große Glasscheiben oder die Familie mit Frau 3 Kinder und Hund. Um den Smog nicht so ausgesetzt zu sein, trägt fast jeder Mundschutz zum Rollerfahren. Manche verhüllen sich komplett und tragen auch noch Handschuhe.




Oft nehmen die Vietnamesen den Mundschutz gar nicht mehr ab. Auf den Strassen versteh das ja noch, aber als wir mit einem klimatisierten Bus fuhren und ich mich umschaute und der halbe Bus Mundschutz trug, fand ich doch etwas übertrieben. 


Nicht mal zum Telefonieren nehmen sie den Mundschutz ab. Der Kleidungsstil der Vietnamesen ist wirklich so wie auf dem Postkarten. Es werden seidenartige Anzüge (sehen aus wie Schlafanzüge) mit kegelförmigen Strohhüte getragen.


Die ganzen Strassen sind voll mit Roller. So viele Roller haben wir noch nie gesehen. Die Einheimischen nutzen ihre Roller nicht nur zum Fahren, sondern auf dem Roller wird geschlafen, gegessen, Maniküre oder gebügelt. Die Strasse zu überqueren wird hier zur Mutprobe. Es gibt keine Ampeln und keiner bremst für Fußgänger. Auch wird quer durch den Gegenverkehr gefahren. So muss man sich einfach vorsichtig die Strasse entlang tasten quer durch die fahrenden Roller in der Hoffnung das diese auch ausweichen. Aber nach zwei drei Tagen hat man es raus und ist nicht mehr so gestresst von dem ganzen Verkehr. Saigon besitzt zwar in jeder Strasse einen Gehsteig nur ist dieser nicht zum gehen geeignet. Sie sind voll mit geparkten Rollern, Strassenständen, Sitzhockern von Imbissen, Verkaufsständen und vielen mehr. Ist der Gehsteig mal frei so benutzen ihn die Rollerfahrer um abzukürzen. Alles was zu Fuß unterwegs ist, sind Touristen. Die Einheimischen fahren alles mit dem Roller. So können die Motor Taxi Fahrer auch nicht verstehen, das man nicht mitfahren will und schreien einen an. „Where? Where?“. Am liebsten hätte ich „Des gehört Dir einen Scheissdreck an!!“ geantwortet.
Wir liebten es in unserem Restaurant LAM Cafe an der Strasse zu sitzen und das Strassengeschehen zu beobachten. Bei einem Essen unter 2 €, einem Bier für 50 Cent oder einen frisch gepressten Fruchtsaft für 70 Cent kann man schon mal mehrere Stunden dort verbringen.


Jedoch braucht man gute Nerven. Kaum Platz genommen kommt der erste Sonnenbrillen Händler. Gefolgt vom Buch-, Zigaretten- und Kaugummi-Verkäufer. Am Besten nie ohne Sonnenbrille, Buch, Zigaretten und Kaugummi außer Haus gehen. Das Schlimme ist jedoch dass bereits kleinen Kinder mit 4 Jahre und Behinderte als Verkäufer missbraucht werden. Leider funktioniert es ziemlich gut. Der Niedlichkeitsbonus zieht.
Gerade das Backpacker-Stadtviertel ist bekannt für sein Nachtleben. Eine Bar neben der anderen. In einigen Bars warten aufreizend bekleidete Damen. Ihre Absichten sind klar erkennbar. Und es gibt viele männliche Touristen die sich mit den Damen vergnügen. 


Unser Hostel ist mitten drin und so fühlt man sich nachts im Bett wie mitten im Club. Denn hier wird jeden Tag Party gemacht. Die Musik ist wirklich laut. Zum Glück hatten wir Ohropax mit auf der Reise.
Die Architektur der Stadt ist sehr ungewöhnlich. Häuser sind maximal drei bis fünf Meter breit. So auch unser Hostel. Es hat in jeden Stock nur 2 Zimmer und ein Treppenhaus. Dafür haben alle Häuser mindesten 3 Stockwerke.
Hörb und Ca besuchten das Kriegsopfermuseum. Dies ist eine Fotoausstellung von original Fotos aus dem Vietnam Krieg. Bereits im Internet hatten wir gelesen das die Fotos sehr bedrückend sind. Jedoch dachten wir nicht das wir solche krassen Fotos sehen. Und die Geschichten zu den Fotos gingen wirklich unter die Haut. Vor dem Museum sind übrigens noch ein paar Militärfahrzeuge und Helikopter ausgestellt.


Auch der Besuch am Ben Thanh Markt durfte nicht fehlen. Nur hatten wir uns diesen wesentlich entspannter vorgestellt. Der Ben Thanh Markt ist eine Halle vollgestopft mit Verkaufsständen, die einem kaum Platz zum Durchgehen lassen. Es ist unmöglich an einem Stand vorbei zu gehen ohne das man von der Verkäuferin angeschrien wird. Was sie denn für tolle Sachen hat und nach was man sucht. Fragt man dann aus Neugier nach dem Preis, wird man beinahe schon beschimpft weil man ja eh nix kaufe. Die eine Verkäuferin gab Ca gleich eine am Arsch für die Frechheit nach dem Preis zu fragen. Schnell waren wir uns einig, einfach nur noch raus hier! Zum Shoppen ist es hier auch super, da alles sehr billig ist. Auch die angesagten Marken wie Vans Converse oder wie sie alle heißen und natürlich alles "original", jedoch in guter Qualität zu einem gutem Preis.
Hörb verbrachte viel Zeit in Elektroläden, da er sein Smartphone leider unbrauchbar war. Das Display ist genau in der Mitte gesprungen und der untere Teil des Touchscreen geht nicht mehr. Aber die Smartphones sind in Vietnam doch nicht so billig wie angenommen.
Ach ja, schwierig war es mit dem ganzen Geld klar zu kommen. Zwar konnte man am Bankautomaten nur 85 Euro abheben. Aber in vietnamesischen Dong sind das 2.000.000. Problem ist, es gibt keine Münzen. So ist der 500.000er neben dem 1.000er und dazwischen jede Menge anderer unterschiedliche Scheine. Es war schon oft peinlich wie lange wir brauchten zum Zahlen. Oft hat uns die Bedienung geholfen die richtigen Scheine in unserem Geldschein-WirrWarr zu finden.
Wir verließen Saigon zweimal. Einmal für die Zwei-Tages-Tour zum Me Kong Delta und einmal für vier Tage um uns Mui Ne anzuschauen. Zu den zwei Ausflügen werden wir noch extra Posts schreiben.
Zurück aus Mui Ne kamen wir wieder in unser Hostel Koniko Backpackers. Die Stadt war voll in den Vorbereitungen für das vietnamesische Neue Jahr.



Wir feierten natürlich mit. Die Vietnamesen feierten mit ihrer Familie ganz groß. So waren viele Geschäfte und Restaurants zu bzw. waren nicht zugänglich weil die Vietnamesen selbst mit ihrer Familie dort feierten. Wir stellten schnell fest, so trinkfest sind die Vietnamesen nicht. Es gab mehrere Rangeleien. Einige wurden auch aus den Bars raus getragen. Generell sind sie ja immer so höflich und zuvorkommend. Doch im Rausch sind sie ganz anders. Da werden sie aggressiv und streitlustig. Manche ticken derart aus, dass sie zur nächsten Glasflasche um damit den gegenüber zu bedrohen oder dem anderen die Glasflasche über den Schädel zu ziehen.
Wir waren in einer der typischen Bars. Eigentlich war es ein Eingangsbereich eines Hostels, der mit Stühlen und Tischen besetzt war. Musik, gute Musik, dröhnte aus den Boxen. Und das Publikum war sehr gemischt. An unserem Tisch saßen ein Irländer (war geistig oft abwesend), zwei aus Kroatien, ein Ungar, eine Französin und ein Schweizer. Ach ja, das Feuerwerk war enttäuschend. Jedes Volksfest hat ein besseres. Aber dafür war die Stimmung unter den Backpackern gut. Naja bei einem Bier für 50 Cent ist es gar nicht so schwer. 
Die ganze Feierer dauert vier Tage an und es wurde immer verrückter. Wir beobachteten immer mehr Streitigkeiten. Dazu kam das Ca's Handtasche von zwei Motorradfahrer mitgerissen wurde. Wir mussten dann anschauen wie die Motorradfahrer, die Mittagsruhe in der Bui Vien nutzten und mit unserer Kamera und 1.000.000 Dong (40 Euro) davon fuhren. Doch wir waren nicht die einzigen Opfer. Täglich werden dort Touristen von Motorradfahrern beraubt. Hart traf es eine Deutsche, die auch im Koniko war. In ihrer Handtasche waren Pass, Kreditkarte, Geld und Smartphone.
Anfangs fanden wir Ho Chi Minh richtig geil. Es ist richtig was los. Aber die Diebstähle und sonstigen Abzockereien trüben das Bild schon sehr. So waren wir dann doch froh Ho Chi Minh in Richtung Phu Quoc zu verlassen.

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